Tarsaltunnelsyndrom
Was ist ein Tarsaltunnelsyndrom?
Das Tarsaltunnelsyndrom ist eine schmerzhafte Kompression der Nerven im Fuß, bei der der Nervus tibialis posterior im sogenannten Tarsaltunnel – einem engen Kanal hinter dem Innenknöchel – eingeengt wird. Diese chronische Reizung entsteht meist durch Traumen, Fehlstellungen oder dauerhaftes Tragen von zu engem Schuhwerk.
Je nach Lokalisation unterscheidet man zwischen dem vorderen und dem hinteren Tarsaltunnelsyndrom.
Typische Beschwerden sind brennende Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle an der Innenseite des Fußes bis zur Fußsohle. Unbehandelt kann das Syndrom zur dauerhaften Schädigung der Nerven führen.
Für eine gesicherte Diagnose werden unter anderem ein Tarsaltunnelsyndrom Test, Elektroneurographie oder ein EMG durchgeführt.
Tarsaltunnelsyndrom Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursachen des Tarsaltunnelsyndroms liegen meist in einer mechanischen Einengung des Tarsaltunnels, wodurch der Schienbein- (Tibialis) Nerv gereizt oder dauerhaft geschädigt wird. Auslöser können direkte Traumen, wie ein Umknicken des Fußes, Knochenbrüche oder postoperative Narbenbildungen sein.
Auch Fehlstellungen des Fußes, wie ein Knick-Senkfuß, sowie Überbelastung beim Sport erhöhen das Risiko. In vielen Fällen begünstigt auch das Tragen von zu engem oder ungeeignetem Schuhwerk eine chronische Kompression.
Seltener führen systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder rheumatische Prozesse zur Schädigung des betroffenen Nerven. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um bleibende Schmerzen oder neurologische Ausfälle zu vermeiden.
Tarsaltunnelsyndrom Symptome
Die Symptome des Tarsaltunnelsyndroms entstehen durch die Reizung oder Schädigung des Nervus tibialis bzw. seiner Äste im Tarsaltunnel. Die Beschwerden sind oft unspezifisch und können zu Beginn nur intermittierend auftreten.
Ohne gezielte Behandlung nehmen sie in Intensität und Dauer oft zu. Typisch sind brennende Schmerzen, Missempfindungen und Taubheitsgefühle bis in die Fußsohle, die vor allem nachts oder bei Belastung stärker werden.
Symptome des hinteren Tarsaltunnelsyndroms
Das hintere Tarsaltunnelsyndrom betrifft den Bereich hinter dem Innenknöchel, wo der Nervus tibialis posterior durch ein straffes Band (Retinaculum) verläuft. Typische Symptome sind brennende oder stechende Schmerzen an der Innenseite des Fußes, die bis in die Ferse und die Zehen ausstrahlen können.
Häufig klagen Patient:innen über Kribbeln oder Taubheit, besonders beim Gehen oder Stehen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer Schwächung der Fußmuskulatur kommen.
Symptome beim vorderen Tarsaltunnelsyndrom
Das vordere Tarsaltunnelsyndrom ist seltener und betrifft den tiefen Peroneusnerv (Nervus fibularis profundus), der im Bereich des Sprunggelenks eingeengt wird. Die Beschwerden äußern sich meist als Schmerzen und Druckempfindlichkeit im vorderen Fußrücken oder zwischen dem ersten und zweiten Zeh.
Zusätzlich kann es zu Sensibilitätsstörungen auf dem Fußrücken kommen. Anders als beim hinteren Syndrom stehen hier motorische Ausfälle seltener im Vordergrund.
Tarsaltunnelsyndrom Test und Diagnose
Die Diagnose des Syndroms erfordert eine genaue klinische Untersuchung und spezifische Tests zur Beurteilung der Funktion der Nerven. Im Rahmen der Untersuchung wird der Tinel-Zeichen-Test durchgeführt: Ein leichtes Beklopfen über dem Verlauf der Nerven im hinteren Schienbein kann dabei ausstrahlende Schmerzen oder ein Kribbeln im Fuß auslösen – ein Hinweis auf eine Nervenkompression.
Ergänzend kommen bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT zum Einsatz, um strukturelle Ursachen wie Raumforderungen oder Narben zu erkennen. Zur objektiven Beurteilung der Nervenleitung dienen neurophysiologische Untersuchungen wie das Elektroneurogramm (ENG) und das Elektromyogramm (EMG). Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um irreversible Nervenschäden zu verhindern und eine gezielte Behandlung einzuleiten.
Tarsaltunnelsyndrom Behandlung & Übungen – Konservative Therapie
In den meisten Fällen lässt sich das Tarsaltunnelsyndrom zunächst ohne Operation erfolgreich behandeln. Ziel der konservativen Therapie ist es, den Druck auf den Nervus tibialis zu reduzieren, die Entzündung zu lindern und Schmerzen zu verringern.
In der Orthopädie kommen gezielte Infiltrationen mit Lokalanästhetika und entzündungshemmenden Steroiden zum Einsatz. Zusätzlich empfehlen wir das Tragen von weiten, gut gepolsterten Schuhen sowie individuell angepassten Einlagen zur Entlastung des Fußgewölbes.
Auch physiotherapeutische Maßnahmen sind ein zentraler Bestandteil der Behandlung: Tarsaltunnelsyndrom Übungen helfen dabei, die Beweglichkeit des Sprunggelenks zu verbessern, umliegende Strukturen zu stabilisieren und die Durchblutung im Bereich des Tarsaltunnels zu fördern.
Wichtig ist eine frühzeitige Einleitung der Therapie, um dauerhafte Schäden am Nerv zu vermeiden.
Tarsaltunnelsyndrom OP – Wann ist eine Operation notwendig?
Wenn konservative Maßnahmen keine ausreichende Linderung bringen und die Schmerzen oder neurologischen Ausfälle zunehmen, kann eine minimal-invasive Operation notwendig werden. Ziel dieser ist die Dekompression des Nervus tibialis, indem das straffe Bindegewebe im Bereich des Tarsaltunnels vorsichtig gespalten wird. Dieser Eingriff, auch Tarsaltunnel Dekompression genannt, schont die umliegenden Nervenstrukturen. Die OP kann sowohl beim hinteren als auch beim vorderen Tarsaltunnelsyndrom zum Einsatz kommen, abhängig vom genauen Ort der Kompression. Dank moderner OP-Techniken sind die Erfolgsaussichten bei frühzeitiger Indikation sehr gut. Die Operation im Gelenkzentrum Wien wird von Dr. Erdal Cetin persönlich durchgeführt – einem erfahrenen Orthopäden und Gelenkspezialist für den Bereich des Fußes.
Unsere Orthopädie – Ihr Kontakt bei Fußschmerzen
Wenn Sie unter anhaltenden Fußschmerzen, Taubheitsgefühlen oder einem Verdacht auf ein Tarsaltunnel Syndrom leiden, zögern Sie nicht, frühzeitig Rat vom Arzt einzuholen. Im Gelenkzentrum Wien bieten wir eine umfassende Diagnostik und individuell abgestimmte Behandlungskonzepte – von der konservativen Therapie bis hin zur operativen Versorgung. Unser Team rund um Dr. Erdal Cetin nimmt sich Zeit für eine fundierte Abklärung und persönliche Beratung. Wir sind für Sie da – alle Kassen und privat.
Orthopädie Zentrum Wien
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