Spreizfuß
Was ist ein Spreizfuß?
Der Spreizfuß ist eine häufige Fehlstellung, bei der sich der vordere Teil des Fußes verbreitert. Das liegt daran, dass sich das sogenannte Quergewölbe – also die natürliche Wölbung im vorderen Fuß – absenkt. Dadurch weichen die Mittelfußknochen auseinander, was auf Dauer zu Schmerzen und Beschwerden führen kann, vor allem im Bereich der Fußballen.
Häufig tritt ein Spreizfuß gemeinsam mit einem Senkfuß auf – man spricht dann von einem Senk-Spreizfuß. In diesem Fall ist auch das Längsgewölbe des Fußes abgeflacht. Beide Formen wirken sich negativ auf die Fußstatik aus und belasten Gelenke, Sehnen und Muskeln.
Viele Betroffene merken zunächst nur ein leichtes Brennen oder Druckgefühl beim Gehen oder nach längerem Stehen. Ohne gezielte Behandlung kann sich die Fehlstellung aber verschlimmern und andere Probleme wie Hallux valgus oder Hammerzehen begünstigen.
Frühzeitig erkannt, lässt sich ein Spreizfuß gut behandeln – mit gezielten Übungen, orthopädischen Einlagen oder Schuhen für Spreizfuß. Ziel ist es, den Fuß wieder besser zu stützen und die Belastung gleichmäßig zu verteilen.
Symptome bei einem Spreizfuß
Die Beschwerden bei einem Spreizfuß entwickeln sich meist schrittweise. Anfangs sind sie oft noch harmlos und werden deshalb leicht übersehen. Ein erstes Anzeichen ist häufig ein brennender Schmerz auf der Unterseite der Füße (Fußballen), besonders beim Gehen oder längeren Stehen. In der Medizin bezeichnet man diese Symptome als Metatarsalgie, also Schmerzen im Bereich der Mittelfußknochen. Viele Patient:innen spüren auch ein Druckgefühl oder haben das Gefühl, dass die Füße schneller ermüden als früher.
Mit der Zeit verändert sich die Fußform – der Vorfuß wird breiter, und Schuhe, die früher gut gepasst haben, drücken plötzlich oder verursachen Druckstellen bei längerer Belastung. In vielen Fällen bilden sich Schwielen oder Hühneraugen an den Zehen, weil der Fuß das Körpergewicht nicht mehr gleichmäßig verteilt.
Wird ein Spreizfuß über längere Zeit nicht behandelt, kann es zusätzlich zur Entwicklung eines Hallux valgus kommen – einer schmerzhaften Fehlstellung der großen Zehen, bei der diese sich zunehmend zur Fußaußenseite neigt. Auch Hammerzehen oder Belastungsprobleme in anderen Gelenken sind mögliche Folgeerscheinungen. Besonders bei einem Senk-Spreizfuß verschärfen sich diese Beschwerden oft, da die natürliche Dämpfung des Fußes weiter abnimmt.
Spreizfuß Ursachen
Ein Spreizfuß entsteht meist nicht von heute auf morgen, sondern entwickelt sich über längere Zeit. Häufige Ursachen sind dauerhafte Überlastungen der Füße, besonders im vorderen Teil: Durch langes Stehen, häufiges Tragen von ungeeigneten Schuhen – zum Beispiel hohe Absätze oder zu enger Zehenbereich – oder durch eine allgemeine Schwäche der Fußmuskulatur. Wenn die Muskulatur den Fuß nicht ausreichend stützt, kann sich das Quergewölbe absenken und der Vorfuß verbreitern.
Eine weitere, häufige Ursache kann falsches oder zu einseitiges Schuhwerk im Kindesalter sein. Besonders in der Wachstumsphase ist es wichtig, auf ausreichend Bewegungsfreiheit, gute Dämpfung und Stabilität zu achten. Eine Fehlstellung, die in der Kindheit entsteht und unbehandelt bleibt, kann sich im Erwachsenenalter verstärken und zu einem ausgeprägten Senk-Spreizfuß entwickeln. Umso wichtiger ist es, bei Kindern regelmäßig die Fußentwicklung zu beobachten – besonders bei familiärer Vorbelastung oder häufigem Barfußvermeiden.
Weitere Risikofaktoren im Erwachsenenalter sind Übergewicht, das den Druck auf den Vorfuß und Mittelfußknochen erhöht, oder Bindegewebsschwächen, die genetisch bedingt sein können. Auch hormonelle Veränderungen – etwa in der Schwangerschaft oder durch Alterungsprozesse – können als Ursachen mitspielen.
Eine gezielte Behandlung des Spreizfußes beginnt daher idealerweise schon früh, etwa durch das Tragen passender Schuhe, den Einsatz von orthopädischen Einlagen oder regelmäßige Spreizfuß Übungen, die die Muskulatur der Füße stärken und das Fußgewölbe wieder stabilisieren.
Konservative Behandlung eines Spreizfußes
Ein Spreizfuß lässt sich in vielen Fällen ohne Operation erfolgreich behandeln. Ziel der konservativen Therapie ist es, Schmerzen zu lindern, die Fußfunktion zu verbessern und das Fortschreiten der Symptome zu verhindern. Folgende Maßnahmen kommen dabei häufig zum Einsatz:
- Einlagen bei Spreizfuß
Orthopädische Einlagen zählen zu den wichtigsten Behandlungsmethoden bei einem Spreizfuß. Sie stützen das abgesenkte Quergewölbe, entlasten gezielt die überlasteten Bereiche und fördern eine gesunde Druckverteilung. Die Einlagen werden individuell angepasst und sollten regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden.
- Schuhe für Spreizfuß
Die richtigen Schuhe spielen eine zentrale Rolle. Orthopädische Schuhe bieten ausreichend Platz im Vorfußbereich und verfügen über eine stabile, aber flexible Sohle. Idealerweise lassen sich Einlagen darin gut tragen. Enges oder drückendes Schuhwerk sollte konsequent vermieden werden, um weitere Fehlbelastungen zu verhindern.
- Übungen für Spreizfuß
Gezielte Übungen helfen, die Fußmuskulatur und Zehen zu kräftigen und das Quergewölbe aktiv zu stabilisieren. Diese Übungen können ganz einfach zu Hause durchgeführt werden – idealerweise regelmäßig. Eine physiotherapeutische Anleitung ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Bewegungen korrekt und effektiv ausgeführt werden.
- Physikalische Maßnahmen
Ergänzend können Behandlungen wie Massagen, Kälte- oder Wärmeanwendungen helfen, Schmerzen zu lindern und die Durchblutung zu fördern. In manchen Fällen sind auch Dehnübungen und Mobilisationstechniken sinnvoll, um die Beweglichkeit des Fußes zu verbessern.
- Lebensstil-Anpassungen
Übergewicht erhöht die Belastung auf den Vorfuß und kann einen Spreizfuß verstärken. Eine langfristige Gewichtsreduktion sowie regelmäßige Bewegung in gutem Schuhwerk sind deshalb wichtige ergänzende Maßnahmen.
Operative Behandlung eines Spreizfußes
Eine Operation kommt beim Spreizfuß erst dann in Frage, wenn alle konservativen Maßnahmen – wie Einlagen, geeignete Schuhe oder gezielte Spreizfuß-Übungen – nicht mehr ausreichend helfen. Besonders bei fortgeschrittener Fehlstellung, anhaltender Metatarsalgie oder Folgeproblemen wie Hallux valgus oder Hammerzehen kann ein operativer Eingriff notwendig werden.
Während im Kindesalter meist Fußgymnastik zur Kräftigung der Fußmuskulatur ausreicht, kommen bei Erwachsenen zunächst Einlagen mit Quergewölbestützen, sogenannte retrokapitale Metapolster oder Metallleisten, zum Einsatz. Diese sollen den Druck auf den Vorfuß reduzieren und die Fehlbelastung korrigieren.
Führt auch diese konservative Therapie nicht zur gewünschten Entlastung, stehen verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung. In solchen Fällen werden im Rahmen sogenannter Mittelfußosteotomien ein oder mehrere Mittelfußknochen gezielt durchtrennt und neu ausgerichtet, um die Fehlstellung zu korrigieren und die Statik des Fußes wiederherzustellen.
Nach der Operation erhalten die Patientinnen und Patienten spezielle Verbandsschuhe mit harter Brandsohle, um den Fuß in der Heilungsphase zu entlasten und eine optimale Nachbehandlung zu gewährleisten.
Im Gelenkzentrum Wien erfolgt die operative Versorgung durch Dr. Cetin, Leiter des Zentrums und erfahrener Fußchirurg, der gemeinsam mit Ihnen die passende Behandlungsstrategie entwickelt – immer mit dem Ziel, so viel Funktion wie möglich zu erhalten und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.
Ihr Kontakt bei Fußschmerzen – Gelenkspezialist Wien
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Orthopädie Zentrum Wien
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