Fuß: Syndesmosebandriss
Was ist ein Syndesmosebandriss?
Was ist ein Syndesmosebandriss?
Ein Syndesmosebandriss betrifft die bindegewebige Verbindung zwischen Schienbein (Tibia) und Wadenbein (Fibula) – die sogenannte Syndesmose. Diese Struktur stabilisiert das obere Sprunggelenk und wird vor allem bei starker Gewalteinwirkung am Fuß, wie sie im Fußball, Basketball oder anderen Kontakt Sportarten auftritt, verletzt.
Klassisch entsteht der Riss der Syndesmose durch eine Überdrehung des Fußes nach außen (Außenrotation), oft bei gleichzeitigem Druck auf den Unterschenkel.
Ein typisches Anzeichen sind Schwellungen am vorderen Unterschenkel sowie Schmerzen bei gezielter Drehung und Belastung. Die sichere Diagnose eines Syndesmosebandrisses erfolgt mithilfe bildgebender Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT, um das Ausmaß der Verletzung am Fuß exakt zu bestimmen.
Die gute Nachricht: In den meisten Fällen wird bei uns im Gelenkzentrum konservativ behandelt, bevor über eine Operation nachgedacht wird – immer individuell abgestimmt auf den Schweregrad der Verletzung.
Syndesmosebandriss Symptome und Diagnose
Die Symptome bei einem Riss oder Teilriss der Syndesmose unterscheiden sich deutlich von klassischen Sprunggelenk Verletzungen. Häufig berichten Betroffene über einen tiefsitzenden Schmerz oberhalb des Sprunggelenks, insbesondere bei Belastung oder beim Drehen des Fußes nach außen.
Typisch ist auch eine Schwellung im Bereich der vorderen Syndesmose. Im Vergleich zu einem einfachen Bänderriss sind die Schmerzen und Beschwerden meist stärker und die Mobilität deutlich eingeschränkter.
Ein weiteres Anzeichen ist der sogenannte „Squeeze-Test“, bei dem Schmerzen auftreten, wenn Waden- und Schienbein zusammengedrückt werden. Zur genauen Diagnose der Beschwerden kommen bildgebende Verfahren wie Röntgen, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) zum Einsatz. So lässt sich der Verletzungsgrad der Syndesmose beurteilen und eine fundierte Entscheidung zur weiteren Therapie treffen.
Wie bei jeder Verletzung am Sprunggelenk gilt: Eine frühzeitige und präzise Diagnose ist entscheidend, um Spätfolgen eines Syndesmosebandrisses zu vermeiden und die richtige Behandlungsstrategie zu wählen. Solange es der Befund zulässt, immer erst konservativ
Konservative Behandlung eines Syndesmosebandrisses
Einen Syndesmosebandriss ohne OP zu behandeln ist nicht nur möglich, sondern immer unser oberstes Ziel. Besonders bei Teilrissen oder stabilen Verletzungen ist eine konservative Therapie oft erfolgreich. Ziel ist es, die Heilung des Bandapparats zu fördern, die Gelenkfunktion zu erhalten und Spätfolgen eines Syndesmosebandrisses zu vermeiden.
In der akuten Phase stehen Schonung, Kühlung und Hochlagerung im Vordergrund. Im Anschluss erfolgt die Stabilisierung mittels spezieller Orthesen oder einem Unterschenkelgips, abhängig vom Ausmaß der Verletzung. Während der ersten Wochen wird der Fuß weitgehend entlastet, bevor eine schrittweise Belastungssteigerung beginnt.
Ergänzt wird die Behandlung durch gezielte Physiotherapie, um die Beweglichkeit, Muskulatur und Koordination wiederherzustellen. Die Dauer der Heilung bei einem Syndesmosebandriss variiert je nach Schweregrad, liegt aber bei konservativer Therapie in der Regel zwischen sechs und zehn Wochen.
Eine engmaschige Kontrolle durch einen erfahrenen Orthopäden ist essenziell, um die richtige Balance zwischen Schonung und Mobilisierung zu finden und den Heilungsverlauf optimal zu steuern.
Heilungsverlauf
Der Heilungsverlauf eines Syndesmosebandrisses ist stark abhängig vom Verletzungsgrad und eventuellen begleitenden Verletzungen an Fuß oder Sprunggelenk. Bei konservativer Behandlung beginnt die Heilungsphase mit Ruhigstellung durch eine Orthese oder Gips sowie Entlastung mittels Gehstützen. In der anschließenden Rehabilitationsphase wird das Sprunggelenk langsam wieder belastet und gezielt durch Physiotherapie stabilisiert.
Nach einer operativen Versorgung ist der Ablauf ähnlich, jedoch dauert die Phase der Ruhigstellung häufig etwas länger. Entscheidend für eine vollständige Wiederherstellung ist die engmaschige Betreuung durch einen erfahrenen Orthopäden und eine individuell angepasste Therapieplanung.
Dauer der Heilung
Die Dauer der Heilung bei einem Riss der Syndesmose beträgt bei konservativer Therapie meist sechs bis zehn Wochen. Nach einem operativen Eingriff verlängert sich der Zeitraum auf etwa acht bis zwölf, abhängig von Faktoren wie dem Allgemeinzustand, dem Heilungsverlauf und dem Aktivitätsgrad der Patient*innen.
In beiden Fällen ist Geduld gefragt – ein verfrühter Wiedereinstieg in den Sport kann den Behandlungserfolg gefährden. Erst nach Freigabe durch den behandelnden Facharzt sollte eine vollständige Belastung erfolgen.
Mögliche Spätfolgen
Auch bei einem Teilriss der Syndesmose können, sollte er nicht ausreichend oder zu spät behandelt werden, Spätfolgen auftreten. Dazu zählen chronische Instabilität des Sprunggelenks, anhaltende Schmerzen oder eine eingeschränkte Belastbarkeit im Alltag und Sport. In einigen Fällen kann sich eine posttraumatische Arthrose entwickeln.
Strukturierte Nachsorge und individuell angepasste Rehabilitation sind daher essenziell, um die Funktion des oberen Sprunggelenks langfristig zu erhalten und chronische Beschwerden wie Arthrose zu vermeiden.
Operative Behandlung eines Syndesmosebandrisses
Wenn die Syndesmoseverletzung auf konservative Maßnahmen nicht ausreichend anspricht oder Instabilität weiter besteht, kann ein operativer Eingriff am Sprunggelenk notwendig sein. Dabei wird die Verbindung zwischen Schien- und Wadenbein stabilisiert – in der Regel durch eine Stellschraube oder moderne flexible Implantate wie das sogenannte TightRope-System. Ziel ist es, die natürliche Ausrichtung der Knochen wiederherzustellen und eine vollständige Heilung des Bandapparats zu ermöglichen.
Die Operation wird minimal-invasiv durchgeführt und erfordert anschließend eine konsequente Nachbehandlung: Zunächst erfolgt eine Ruhigstellung, meist für sechs Wochen, gefolgt von schrittweiser Mobilisation mit Unterstützung einer Orthese und gezielter Physiotherapie. Die Dauer der Heilung beträgt in diesen Fällen meist zwischen acht und zwölf Wochen, abhängig von individuellen Faktoren wie Alter, körperlicher Belastung und Rehabilitationsverlauf.
In unserer Orthopädie betreut Sie Dr. Cetin, Facharzt für Orthopädie und Sportorthopäde, zusammen mit seinem Team. Durch seine langjährige Expertise können operative Eingriffe gezielt und individuell geplant sowie bestmöglich durchgeführt werden.
Ihr Kontakt bei Sportverletzungen – Gelenkzentrum Wien
Ein Syndesmosebandriss sollte frühzeitig erkannt und gezielt behandelt werden, um eine vollständige Rückkehr in Alltag und Sport zu ermöglichen. In unserer Orthopädie im Gelenkzentrum Wien stehen wir Ihnen mit langjähriger Erfahrung und modernsten Diagnose- sowie Therapieverfahren zur Seite – sowohl konservativ als auch operativ.
Vereinbaren Sie jetzt einen Termin zur persönlichen Beratung – wir nehmen uns Zeit für Ihre individuelle Situation. Sie erreichen uns telefonisch unter +43 1 743 16 21 oder direkt über unseren online Kontakt.