Hammerzehe
Was ist eine Hammerzehe?
Was ist eine Hammerzehe?
Die Hammerzehe ist eine häufige Zehenfehlstellung, bei der das mittlere Zehengelenk dauerhaft nach unten gebeugt ist. Meist ist die zweite Zehe betroffen, seltener die dritte oder vierte. Die Zehe nimmt eine hammerartige Form an, was zu Schmerzen, Druckstellen bei Kontakt mit den Schuhen und Problemen beim Gehen führen kann.
Eine Hammerzehe entsteht oft durch muskuläres Ungleichgewicht, falsches Schuhwerk oder Fußfehlstellungen wie den Spreizfuß. Im weiteren Verlauf kann das Gelenk im Fuß versteifen, was eine gezielte Therapie erschwert.
Je nach Ausprägung kommen konservative Maßnahmen wie eine Schiene, das Tapen oder spezielle Übungen infrage. In schweren Fällen kann eine Hammerzeh Operation notwendig werden.
Was ist eine Krallenzehe?
Die Krallenzehe ist eine weiterentwickelte Form der Zehenfehlstellung, bei der gleich mehrere Gelenke im Fuß betroffen sind. Dabei ist das Grundgelenk der Zehe überstreckt, während Mittel- und Endgelenk stark gebeugt sind. Der Hammerzeh verursacht häufig starke Druckbelastungen, Reibung im Schuh und die Bildung schmerzhafter Schwielen.
Wie bei der Hammerzehe spielen auch bei der Krallenzehe Ursachen wie zu enge Schuhe, neurologische Erkrankungen oder Muskelungleichgewichte eine zentrale Rolle. Je nach Schweregrad kann eine individuelle Therapie mit Hilfsmitteln, Schienen oder physiotherapeutischen Maßnahmen sinnvoll sein.
Erst bei fortgeschrittenem Verlauf wird eine Operation in Erwägung gezogen.
Ursachen für Hammerzehe und Krallenzehe
Die Entstehung einer Hammerzehe oder Krallenzehe ist meist ein schleichender Prozess, der durch verschiedene mechanische, muskuläre und strukturelle Faktoren begünstigt wird.
Eine der häufigsten Hammerzehe Ursachen ist das Tragen von zu engem oder zu hochhackigem Schuhwerk, das die natürliche Stellung der Zehen dauerhaft verändert. Durch den konstanten Druck kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen Beuge- und Streckmuskulatur der Zehen, was Fehlstellungen wie Hammerzehe, Krallenzehe oder Hallux valgus auslöst.
Auch Fehlstellungen wie Spreizfuß oder Plattfuß erhöhen das Risiko für eine Hammerzehe oder Krallenzehe, da sie die Belastung auf den Vorfuß verändern. Zusätzlich spielen neurologische Erkrankungen, rheumatische Beschwerden oder Diabetes mellitus eine Rolle, da sie Muskelkontrolle und Gelenkfunktion negativ beeinflussen können.
In vielen Fällen ist die Kombination mehrerer Faktoren ausschlaggebend. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie kann helfen, die Entwicklung der Fehlstellung zu verlangsamen oder aufzuhalten.
Konservative Behandlung
In frühen Stadien der Hammerzehe oder Krallenzehe kann eine konservative Behandlung dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und das Fortschreiten der Fehlstellung zu verlangsamen. Ziel ist es, den Druck auf die betroffenen Zehen zu reduzieren und die Belastungsverhältnisse im Fuß zu verbessern – ganz ohne operativen Eingriff.
- Hammerzehe Schiene
Eine Schiene bringt die betroffene Zehe sanft in eine gestreckte Position und kann sowohl tagsüber im Schuh als auch nachts getragen werden. Sie hilft dabei, die Fehlstellung zu korrigieren oder ein Fortschreiten zu verhindern. - Hammerzehe Tapen
Durch gezieltes Tapen wird die muskuläre Zugrichtung unterstützt und der Druck auf schmerzhafte Areale verringert. Das Tape stabilisiert die Zehe funktionell und kann individuell angepasst werden. - Geeignete Schuhe
Orthopädische Schuhe mit ausreichend Zehenfreiheit, flacher Sohle und weichem Obermaterial sind essenziell. Enges oder spitz zulaufendes Schuhwerk fördert die Fehlstellung zusätzlich. Orthopädische Einlagen können zusätzlich zur Druckumverteilung beitragen und die Belastung des Vorfußes reduzieren.
Hammerzehe Übungen zur Selbsthilfe
In frühen Stadien von Hammerzehen und Krallenzehen können gezielte manuelle Übungen helfen, muskuläre Dysbalancen zu korrigieren und die Zehengelenke beweglich zu halten. In diesem externen Video werden drei effektive Übungen speziell für Krallenzehen veranschaulicht, die auch bei Hammerzehen unterstützend wirken können. Sie sind besonders für beweglichere Patient:innen geeignet und lassen sich einfach zu Hause durchführen.
- Manuelle Mobilisation der Zehengelenke
Die Zehen werden sanft von oben her massiert, wobei das Grundgelenk bewusst aus der überstreckten Haltung geführt wird. Ziel ist es, Verspannungen zu lösen und die natürliche Gelenkstellung zu fördern. - Dehnung mit Fingerzwischenraum
Die Finger werden von unten zwischen die Zehen geschoben. Dann erfolgt ein leichtes Zusammendrücken und gleichzeitiges Nach-unten-Dehnen, um die Zehenzwischenräume zu mobilisieren und die Grundgelenke zu entlasten. - „Fußfrosch“-Übung
Die Zehen werden auf eine leichte Erhöhung gelegt (z. B. ein gefaltetes Handtuch). Durch aktives Anspannen der Fußmuskulatur und ein gezieltes Niederdrücken der Zehen hebt sich der Vorfuß vom Boden. Diese Übung kräftigt die intrinsischen Fußmuskeln gezielt.
Wenn diese Übungen zu anspruchsvoll oder schmerzhaft sein sollten, unterstützt Sie das Team der Sportorthopädie im Gelenkzentrum gerne mit einem individuell abgestimmten Übungsprogramm, angepasst an Ihre Beweglichkeit und den Schweregrad der Fehlstellung.
Zusammenhang mit Hallux valgus
Hammerzehen und Krallenzehen treten häufig nicht isoliert auf, sondern entwickeln sich im Zusammenhang mit anderen Fußfehlstellungen – allen voran dem Hallux valgus. Diese Schiefstellung der Großzehe verändert die Statik des Vorfußes erheblich und führt oft zu einer Überlastung der benachbarten Zehen. In vielen Fällen entwickelt sich eine Hammerzehe als Folgeerscheinung, wenn die benachbarten Zehen durch die Verschiebung des Großzehs nach oben oder zur Seite gedrängt werden.
Auch die Druckverteilung im Schuh verändert sich durch den Hallux valgus – was wiederum die Entstehung von Krallen- oder Hammerzehen begünstigt. Deshalb ist es wichtig, das gesamte Fußbild im Blick zu behalten
Im Gelenkzentrum wird bei der Behandlung nicht nur die isolierte Zehenfehlstellung adressiert, sondern auch eventuelle Begleiterkrankungen wie ein Hallux valgus mitberücksichtigt, um eine langfristige und ganzheitliche Lösung zu ermöglichen.
Hammerzehe OP: Wann ist eine Operation notwendig?
Eine Operation bei Hammerzehen wird nur dann in Betracht gezogen, wenn konservative Maßnahmen wie Schienen, Tape oder gezielte Übungen nicht mehr ausreichen und der Hammerzeh zu anhaltenden Schmerzen oder einer erheblichen Einschränkung im Alltag führt. Ziel bei der Operation ist es, die natürliche Zehenstellung wiederherzustellen, Druckstellen zu vermeiden und die Gehfunktion dauerhaft zu verbessern.
Chirurgische Behandlung im Gelenkzentrum durch Dr. Cetin
Im Gelenkzentrum Wien erfolgt die Operation von Hammerzehen unter der Leitung von Dr. Cetin, erfahrenem Facharzt für Orthopädie und Sportorthopädie. Nach eingehender Untersuchung entscheidet Dr. Cetin gemeinsam mit Ihnen über das geeignete Verfahren. In vielen Fällen kommt die Resektions-Interpositions-Arthroplastik nach Hohmann zur Anwendung. Dabei wird das Köpfchen des Zehengrundglieds entfernt und die Zehe mithilfe eines kleinen Kunstgelenks (Arthroplastik) in korrigierter Stellung neu ausgerichtet.
Alternativ kann bei starker Fehlstellung eine Gelenkversteifung (Arthrodese) erfolgen, bei der das betroffene Gelenk mit einem Kirschnerdraht stabilisiert wird. Beide Verfahren verfolgen das Ziel, eine schmerzfreie, funktionelle Zehenstellung zu erreichen.
Die Nachbehandlung umfasst das Tragen eines Zügelungsverbands sowie eines Spezialschuhs mit harter Brandsohle für etwa zwei Wochen. In dieser Zeit wird das operierte Gelenk geschützt und die Heilung optimal unterstützt.
Individuelle Beratung und Behandlung vom Gelenkspezialisten
Ob beginnende Fehlstellung oder fortgeschrittene Beschwerden im Fuß – die Behandlung von Hammerzehen und Krallenzehen sollte immer individuell auf Ihre Situation abgestimmt sein. Im Gelenkzentrum Wien nehmen wir uns Zeit für eine ausführliche Diagnostik und entwickeln gemeinsam mit Ihnen einen passenden Therapieplan – konservativ oder operativ, je nach Bedarf.
Vereinbaren Sie gerne einen persönlichen Termin zur Beratung oder Zweitmeinung. Sie erreichen uns telefonisch unter +43 1 743 16 21 oder direkt über unser online Kontakt Formular. Wir freuen uns, Sie kompetent und persönlich betreuen zu dürfen.