Hallux rigidus
Was ist Hallux rigidis?
Durch Abnützung des Großzehengrundgelenks (Arthrose) kommt es beim Hallux rigidus zu einer schmerzhaften Einsteifung des betroffenen Gelenks. Ursachen können entweder wiederholte Verletzungen, langjährige Überbeanspruchung (etwa durch Sport) oder systemische Erkrankungen wie Gicht oder Rheuma sein.
Wie erfolgt die Diagnose?
Klinisch zeigt sich oftmals ein verdicktes und druckschmerzhaftes Gelenk, wobei die Beweglichkeit vor allem Richtung Fußrücken deutlich eingeschränkt ist. Betroffene können meist nicht auf den Zehen stehen und entwickeln oft einen charakteristischen Schongang, indem sie über den Fußaußenrand abrollen. Zur Diagnose werden auch Röntgenaufnahmen des Vorfußes vom Fußrücken zur Fußsohle hin (dorso-plantar) und in schräger Richtung herangezogen.
Was wir empfehlen:
Im Anfangsstadium helfen konservative Behandlungen. Dazu gehören lokal abschwellende Maßnahmen wie Kälteanwendungen und Salbenverbände, orale Gabe von schmerzlindernden und anti-entzündlichen Medikamenten sowie manuelle Therapien um die Beweglichkeit zu verbessern. Weiters sollte auch das Schuhwerk hinterfragt und angepasst werden. Spezielle Rigidus-Federeinlagen stabilisieren und entlasten den Vorfuß beim Abrollen.
In fortgeschrittenen Stadien kann eine Vorfuß-Abrollwiege mit steifer Sohle das Abrollen erleichtern.
Nur wenn all diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führen, sollte eine Operation angedacht werden. Im Frühstadium mit vorrangiger Bewegungseinschränkung der Zehe kommt die sogenannte Cheilectomie. Hier wird am Mittelfußköpfchen die schmerzauslösende und bewegungseinschränkende Ursache, also der oben liegende (dorsale), vergrößerte Knochenhöcker, entfernt. Bei einer stärkeren Abnützung des Gelenks stehen in der Regel drei Operationverfahren zur Verfügung: Entfernung des gelenknahen Teils des Großzehengrundglieds (Resektionsarthroplastik), Gelenksversteifung (Arthrodese) oder Kunstgelenk (endoprothetischer Gelenkersatz).
Die Methode, die wir am öftesten einsetzen, vor allem auch beim jüngeren Patienten, ist die Versteifung des Gelenks. Diese kann mit Schrauben oder speziellen Platten durchgeführt werden, wobei die Zehe in funktioneller Position fixiert werden muss. Diese Technik führt zwar zur Aufhebung der Beweglichkeit, jedoch zu einer völligen Schmerzfreiheit bei voller Belastbarkeit. Dank der hohen Stabilität der Zehe ist auch eine sportliche Betätigung möglich. Sogar Profisportler, wie zum Beispiel Fußballer, können mit versteifter Großzehe problemlos weiterspielen.
Die Nachbehandlung erfolgt bei der Cheilektomie und Resektionsarthroplastik mittels Spezialverbände für zwei Wochen und darauffolgender frühfunktioneller Physiotherapie. Bei der Versteifung (Arthrodese) wird ein Vorfußgips für sechs bis acht Wochen angelegt.
Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser und früher können wir helfen. Deshalb sollten Betroffene schon bei den ersten Anzeichen von Bewegungseinschränkung und Druckschmerzen ärztlichen Rat suchen.
Für jeden Patienten steht eine geeignete Therapie zur Verfügung.